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Reduzierung des Einsatzes von Primärrohstoffen

Pünktlich startete das Panel auf der Immobilienmesse Real Estate am Donnerstag, den 6. Juni um 13.30 Uhr. Dilek Ruf, Vorsitzende des Bundes Deutscher Architektinnen und Architekten (BDA) Landesverband Niedersachsen begrüßte die aha Teilnehmer. Thomas Schwarz, Joachim Dettmer und Philipp Kirchner, wurde der besonders nachhaltige Stand „Reflections“ mit dem Titel, Ressource Architektur, auf dem Messegelände in Hannover vorgestellt. Dilek Ruf ist auch Geschäftsführerin und Inhaberin des Architekturbüros BBU.PROJEKT ARCHITEKTEN BDA und stellte kritische Fragen: Wann haben wir eigentlich verlernt, richtig zu planen und zu bauen?“ Wir technisieren unsere Gebäude immer weiter, ist es richtig, dass man Gebäude so stark technisiert? Kommen die Menschen damit noch klar? Stößt man da an Grenzen? Was sind die Vor- und Nachteile der zukünftigen Gebäude? Denn Bauen im Klimawandel stellt Planer vor neue Herausforderungen und der Einsatz von Sekundärrohstoffen ist gefordert.

Thomas Schwarz stellte den Abfallwirtschaftsbetrieb kurz vor und bedankte sich für die Einladung. Dilek Ruf bedankte sich Ihrerseits für die jahrelange vertrauensvolle Partnerschaft und das gegenseitige Interesse an gemeinsamen Themenlösungen. Wie gelingt ressourcenschonendes und kreislauffähiges Bauen? Eine Frage, die den BDA aber auch aha umtreiben.  

Energiesparende Bauweisen bei Betriebs- und Verwaltungsgebäuden

Joachim Dettmer, Sachgebietsleitung Gebäudemanagement, stellte die energiesparenden Betriebs- und Verwaltungsgebäude von aha dem Publikum vor. Er ging auf die vielfältigen Herausforderungen, wie die Standards in der Passivbauhausweise, die Herausforderungen der Technik und die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften ein. Beim Bau von Passivhäusern sei eine hohe Qualität der Planung und Ausführung erforderlich. Zielsetzung des Passivhausstandards sei es, bei mehr Komfort und wirtschaftlichen Gesamtkosten langfristig einen hohen Werterhalt zu bekommen und zudem einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. „Das Passivhaus ist ein Gebäude, in dem mit wenig Primärenergieeinsatz ein gutes Raumklima erreicht werden kann“, so Dettmer. „Das Haus heizt und kühlt sich durch eine automatisierte Jalousie-Steuerung auch „passiv“, in dem das Eindringen der Solarstrahlung im Winter genutzt bzw. im Sommer verhindert werden kann. Zusätzlich wird die menschliche und technische Wärmestrahlung der EDV-Geräte genutzt, um die Heizleistung des Wärmeerzeugers zu minimieren“.

Klimaschutz und auch die Endlichkeit fossiler Energieträger würden zu einem Umdenken im Umgang mit Energie und auch Gesetzesvorgaben zur Energieeffizienz im Gebäudebereich sorgen und für ein steigendes Interesse an Passivhäusern mit einem erheblich reduzierten Energieaufwand führen. Dettmer, stellte das Passivhaus Z-Bau in der aha-Zentrale, das Büro- und Sozialgebäude in der Betriebsstätte in der Gertrud-Knebusch-Straße und das noch nicht fertiggestellte neue Büro- und Sozialgebäude, den H-Bau, in der Karl-Wiechert-Alle vor. Auch die PV-Anlagen auf den Gebäuden, insbesondere die neue Anlage auf dem Parkhaus in der aha-Zentrale, blieben nicht unerwähnt. Ruf und Dettmer wiesen darauf hin, dass die Herausforderungen eines Passivhauses mit erheblichen Anforderungen an die Technik und deren Steuerung, Kontrolle und Wartung verbunden sind. Ebenso seien aber auch die Verbraucher eines Passivhauses gefordert, gewissen Ansprüchen im Umgang mit dem Klima Rechnung zu tragen. Dazu gehöre auch die Auseinandersetzung, die Funktionsweise eines Passivhauses ein Stück weit zu verstehen und das persönliche Verhalten hierauf anzupassen.

Recyclingbaustoffe

Interessant wurde es auch bei den Ausführungen von Philipp Kirchner, Sachgebietsleitung Deponiebetrieb. Zu wenig Recycling: Fehlt bald Gips am Bau? Die Bauwirtschaft braucht Gips. Doch diesen zu gewinnen, wird immer schwieriger. Bedingt durch den Kohleausstieg fällt bald der REA-Gips aus den Kraftwerken weg. Neue Abbauquellen zu erschließen, birgt Konflikte mit dem Naturschutz. Eine Lösung wäre der Einsatz von mehr Recyclinggips. Doch Gipsabfälle landen immer noch in Massen auf den Deponien. Denn Gips wird knapp. Der Kohleausstieg ist ein Problem für die Baustoffindustrie: Mit den Kraftwerken fällt auch die Rauchgasentschwefelung weg – und damit eine Quelle für Gips. Die Industrie will nun auch in Naturschutzgebieten Gips abbauen. Umweltschützer fordern mehr Recycling und alternative Produkte.

Bei dem Einsatz von Recyclinggips als Primärrohstoff wies Kirchner auf die problematischen Verunreinigungen im Recyclinggips und deren Einfluss auf die Stabilität des Produktionsprozesses sowie die Endproduktqualität hin. Zudem ging Kircher auf Bauschutt und Asbest ein und erläuterte ausführlich, dass Bau- und Abbruchabfälle der Gewerbeabfallverordnung unterliegen würden. „Die Kostenabschätzung und akkurate Trennung ist hier sehr wichtig“, betonte Kirchner. „Auch die Getrenntsammlung ist unerlässlich. Die Abfallhierarchie nach Kreislaufwirtschaftsgesetz ist unbedingt einzuhalten. Und gefährliche Stoffe gehören nicht in den normalen Hausmüll, sondern sind Sondermüll, der eben auch gesondert behandelt werden muss“.

Über die RESSOURCE ARCHITEKTUR

Unter dem Titel RESSOURCE ARCHITEKTUR präsentieren sich auf der Real Estate Arena 2024 die Architektenkammer Niedersachsen, die Fakultät für Architektur und Landschaft der Leibniz Universität Hannover, die Fakultät 3 der Hochschule Hannover, die Berufsverbände BDA, BDB, bdia, bdla sowie SRL und das Netzwerk Baukultur in Niedersachsen mit einem gemeinsamen Messestand: geballte Fachkompetenz geschärft durch den Blick der nachwachsenden Generation. Unter dem Titel „Reflections!“ haben Studierende des Instituts für Architektur der Leibniz Universität in einem Masterprojekt einen nachhaltigen Stand entworfen und in Kooperation mit Studierenden der Hochschule Hannover gebaut: Der Stand übersetzt das Motto „Reflections!“ in verspiegelte Baukörper und bietet Raum für Gespräche, Vorträge und Diskussionen über das Bauen der Zukunft, über die Verantwortung unseres Berufsstandes für unsere gebaute Zukunft: Wie wollen wir wohnen – auf dem Land, in der Stadt? Wie kann die Transformation der Städte gelingen?

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