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Schafe auf der Deponie Hannover

• Beweidung des renaturierten Nordbergs als Teil der Landschaftspflege

• Renaturierung schafft einmaliges Biotop

 

Heute startete die Beweidung von rund 500 Schafen auf dem Nordberg in Hannover. Bereits zum zweiten Mal weiden die Tiere über die Sommermonate auf dem ehemaligen Müllberg der Stadt. Dieser befindet sich heute auf dem Deponiegelände der Abfallwirtschaft Region Hannover (aha) und ist seit vielen Jahren begrünt. „Die Schafbeweidung ist Teil eines Pflegekonzeptes zur Verbesserung der Biodiversität. Letztes Jahr wurde erstmalig eine Teilfläche von etwa 2,8 Hektar auf dem Nordberg beweidet. In diesem Jahr werden wir fast den gesamten Deponiekörper beweiden“, erläutert Roland Middendorf, Leiter Abfallbehandlung bei aha. Das Institut für Umweltplanung an der Leibniz Universität Hannover empfahl aha in einer Studie die Kombination aus der sogenannten Streifenmahd, einem speziellen Mähverfahren, mit der Schafbeweidung.

Schafe tragen zur Offenhaltung und Pflege von Grünlandflächen bei. Sie verhindern das Verbuschen und Verholzen der Flächen. Eine Schafbeweidung fördert eine abwechslungsreiche Bodenstruktur und heterogenen Pflanzenbewuchs, insbesondere auch von „Rote-Liste-Arten“ wie Wiesensalbei und Saat-Esparsette. aha setzt die Schafe auch gerne wegen der geringen Trittbelastung ein, die Erosion verhindert. Zusätzlich wurde eine Blühwiese angelegt.

Die Empfehlung der Universität hat aha bereits 2022 umgesetzt. In diesem Jahr wird der Nordkörper in Beweidungsflächen unterteilt, die nacheinander von den Schafen bewirtschaftet werden. So wird eine mosaikartige Vegetationsstruktur geschaffen, in der sich verschiedene Mikrohabitate ausbilden können. Dies schafft für unterschiedliche Insekten geeignete Lebensbedingungen. Da es sich hier um kein öffentlich zugängliches Gelände handelt, siedeln sich zunehmend seltene und geschützte Tierarten an, wie zum Beispiel die streng geschützte Zauneidechse. Die in der Vergangenheit durchgeführten Mahdgänge erfolgten erst nach der Aktivitätszeit der Eidechse.

Eine Pflege des Nordbergs ist nötig, damit sich keine Tiefwurzler ansiedeln, die die Abdeckung des Deponiebergs beschädigen können.

Für dieses Renaturierungsprojekt wurde aha am Montag, den 17. Juni, in Berlin mit dem ZfK-NachhaltigkeitsAWARD in Gold ausgezeichnet.  „Die Förderung der Biodiversität zählt zu den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen. Das ist ein Leuchtturmprojekt, das Vorbild für weitere Renaturierungsmaßnahmen in anderen Regionen sein kann“, hob Laudatorin Elwine Happ-Frank, stellvertretende Chefredakteurin der Zeitung für kommunale Wirtschaft (ZfK), hervor.

Hintergrund:

Aus der einstigen Mülldeponie ist im Rahmen eines der größten Rekultivierungsprojekte der Bundesrepublik ein kleines Paradies entstanden – ein Raum für Insekten, Bodenbrüter und eine breite Palette an Flora und Fauna. Der „Monte Müllo“, wie er auch genannt wird, hat insbesondere eine hohe Bedeutung für gefährdete und zum Teil in Niedersachsen vom Aussterben bedrohte Arten. Die Vielfalt des außergewöhnlichen Habitats spiegelt sich wider in rund 200 Pflanzenarten, etwa 15 Heuschreckenarten, circa 15 Tagfalterarten, der streng geschützten Zauneidechse und zahlreichen Vogelarten wie Feldlerche, Wiesenpieper, Kranich, Neuntöter und diversen Greifvögeln.

Diesem bunten und vitalen Ökosystem widmet sich unter dem Titel „Berg, Bauwerk, Biotop“ jetzt ein Bildband, herausgegeben von aha, der auch online angeschaut werden kann.

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