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Von der Abfallentsorgung bis zum Energiemanagement

Praktizierte Kreislaufwirtschaft

Die Kreislaufwirtschaft braucht einen langen Atem und muss zuverlässig sein. Kaum eine Branche überprüft die eigenen Kapazitäten so intensiv wie die Kreislaufwirtschaft

2020 veröffentlichte das Umweltbundesamt eine repräsentative Analyse von Siedlungsrestabfällen in Deutschland. Dazu wurde jeweils der Anteil an Problemstoffen und verwertbaren Materialien im Restmüll verglichen. Das Ergebnis: Unser Hausmüll besteht zum größten Teil aus Küchenabfällen, Speiseresten, Gartenabfällen und gefüllten oder teilentleerten Lebensmittelverpackungen. Rund 39 Gewichtsprozent entfallen auf diese Wertstoffe. Eine Restmüllanalyse, die aha im Frühjahr 2021 für die Region Hannover erstellen ließ, kommt zu ähnlichen Ergebnissen. Zum Schutz von Ressourcen, Umwelt und Klima hat sich der Zweckverband Abfallwirtschaft Region Hannover (aha) bereits 2005 für einen ökologischeren Weg entschieden: erst sortieren, dann behandeln.

Üblicherweise landen die Inhalte der Restmülltonnen in der Müllverbrennung. Beim Bioabfall ist das in mehrfacher Hinsicht absoluter Umweltfrevel. Denn einerseits kann er nicht mehr zu umweltfreundlichem Biogas oder Kompost verarbeitet werden. Zum anderen senken die in der Regel sehr feuchten organischen Abfälle den Heizwert, wodurch zusätzliche Energie für die Verbrennung eingesetzt werden muss. Mit der Mechanisch- Biologischen Abfallbehandlungsanlage (MBA) setzt aha auf eine nachhaltigere Lösung, verbessertes Recycling und optimierte Energieausbeute.

Erneuerbare Energie für Hannover

Bei der thermischen Verwertung entstehen jährlich bis zu 190 Gigawattstunden Strom für rund 55.000 Haushalte. Seit 2020 wird zudem die entstehende Wärme ins Fernwärmenetz der enercity AG eingespeist. Mit dem erzeugten Strom aus Biogas werden die gesamten elektrischen Anlagen des Abfallbehandlungszentrums in Hannover-Lahe betrieben, der Rest geht ins öffentliche Netz und versorgt rund 3.500 Drei-Personen- Haushalte. Auch die Abwärme des Blockheizkraftwerks wird genutzt – zum Beheizen der Gebäude am Standort Lahe. „Durch die mechanisch-biologische Abfallbehandlung inklusive der damit verbundenen Energieproduktion ist die Anlage in Lahe einer unserer größten Bausteine in puncto Nachhaltigkeit, Recycling und Energieausbeute“, sagt Roland Middendorf, Leiter der Abfallbehandlung. Auch die Verbrennungsanlage sei ein wichtiger Teil des Gesamtkonzeptes. „Wir stellen uns bei aha immer wieder die Frage, wie verwerte ich die Stoffströme optimal – und darauf kommt es letztendlich an.“

Eine solch differenzierte Behandlungsstrategie bedarf einer hohen Fachkompetenz und einer gezielten Steuerung der Abfallströme. Im Abfallbehandlungszentrum gibt es daher von montags bis freitags einen 24-Stunden-Schichtbetrieb. Diese Behandlung des Restmülls gewährleistet, dass organische Abfalle im Hausmüll nicht verloren sind. Vielmehr wird durch die Vergärung Energie in Form von Strom und Wärme erzeugt.

Energiemanagement

aha erzeugt Strom aus Biogas und durch PV-Anlagen auf Gebäuden und Betriebsstätten. In einem eigenen Mittelspannungsnetz in Hannover- Lahe und Wunstorf-Kolenfeld stemmt aha das Lastenmanagement, um primär eigene Anlagen zu betreiben und den Überschussstrom einzuspeisen. Darum kümmert sich ein Team von Elektrikerinnen und Elektrikern, geführt von einem Meister.

Optimale Energieausbeute dank Vergärung

Mehr als die Hälfte des Hausmülls sind organische Abfälle. Pro Jahr kommen rund 110.000 Tonnen zusammen, die im biologischen Teil der Anlage verwertet werden. Die kleinen Partikel, die mithilfe von Siebtrommeln aus dem Restmüll heraussortiert werden, sind kleiner als einen Zentimeter und entweder nass oder fettig. Diese organischen Abfälle vergären mithilfe von anaeroben Bakterien unter Sauerstoffabschluss in den Gärtürmen am Standort Lahe. Hierbei entsteht Methangas, das wie in einer konventionellen Biogasanlage in Strom und Wärme umgewandelt werden kann. „Wir können zwar nicht alle organischen Stoffe vollständig in Energie umwandeln, dennoch hat die biologische Verwertung einen höheren Wirkungsgrad als die Verbrennung des nassen Materials“, erklärt aha-Geschäftsführer Thomas Schwarz. „Im Vergleich zu einer klassischen Biogasanlage, die auch sehr viel Strukturmaterial durchsetzen muss, ist der Erfolg der mechanisch-biologischen Aufbereitung deutlich höher.“ Ein weiterer Vorteil: Neben dem Methan aus der Vergärung wird auch das Methan aus den abgedichteten alten Deponiebergen im angrenzenden Blockheizkraftwerk verstromt. „Hier in Lahe wird zwar seit gut 15 Jahren kein neuer Abfall eingelagert, aber die Bakterien in der Deponie produzieren immer noch verwertbares Methangas“, erläutert Frank-Dieter Schulz, Einsatzleiter für die abwasser- und gastechnischen Anlagen am Standort Lahe. „Deshalb haben wir insgesamt vier einzelne Gasstationen, die das Methangas über Drainagen aus dem Deponiekörper absaugen.“ Dieses liefert gut 25 Prozent des Biogases für das betriebseigene Blockheizkraftwerk. Die restlichen 75 Prozent kommen aus den drei Gärreaktoren.

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