Berg der Vielfalt
Nordberg von der Natur zurückerobert
Wie der Weltklimarat IPCC betont, sind vitale Ökosysteme, in denen Flora und Fauna gedeihen, für die Klimaanpassung entscheidend. Deshalb ist es für das Wohlbefinden der Menschen wichtig, der Natur – auch in urbanen Gebieten – Rückzugsorte zu bieten, damit biologische Vielfalt erhalten bleibt oder entsteht. Zu einem solchen Lebensraum für Pflanzen und Tiere hat sich die ehemalige Mülldeponie am Abfallbehandlungszentrum Hannover entwickelt. Der sogenannte Nordberg ist mit 121 Metern über Normalnull die höchste Erhebung der Stadt. Entstanden ist er durch die Aufschichtung der unbehandelten Abfälle aus den 1930er-Jahren bis hin zu den bereits getrennten Abfällen in den 1980er-Jahren.
Heute ist der Nordberg abgedeckt und von Drainagen durchzogen. Austretendes Wasser wird geklärt und Gas aufgefangen und verstromt. Ein besonderer Erfolg: Die Natur hat den Berg inzwischen zurückerobert. Die Artenvielfalt ist beeindruckend. Zu beobachten sind beispielsweise seltene Falter, Fuchs, Falke, Reh und Kranich. Auch die streng geschützte Zauneidechse hat dort ein Zuhause gefunden. Um diese bemerkenswerte Fülle zu dokumentieren, wird aha einen Bildband zum Nordberg herausgeben. Eine Naturfotografin ist dafür ein Jahr lang auf Entdeckungsreise gegangen, um das bunte Treiben auf dem renaturierten Gelände mit ihrer Kamera einzufangen. Prädikat: lesenswert.