Logistische Effizienz im Fokus
Abfallsammlung der Zukunft
In der Region Hannover wird der Abfall in verschiedenen Behältnissen gesammelt. Um den Prozess im Sinne der Kreislaufwirtschaft, Nachhaltigkeit und Sauberkeit weiterzuentwickeln, verschwinden schrittweise die Säcke zugunsten von Tonnen für die Fraktionen Rest- und Bioabfall, Papier und Leichtverpackungen. Die Umstellung auf die reine Tonnenabfuhr wird Mitte 2025 abgeschlossen sein. Die Zwischenbilanz fällt positiv aus. Und was ist in Zukunft zu erwarten?
„Mit diesem Projekt geht für mich ein Herzenswunsch in Erfüllung: die Umstellung auf ein einheitliches Sammelsystem für die gesamte Region“, berichtet Dunja Veenker, Leiterin der Abfall- und Wertstoffsammlung bei aha. Der Prozess begann Anfang 2023 mit der Gelben Tonne als fortan einzigem Sammelbehältnis für Leichtverpackungen in der Landeshauptstadt Hannover. Der Gelbe Sack hat damit ausgedient. „Die Kolleginnen und Kollegen der Abfuhr haben das perfekt hinbekommen. Es gab so gut wie keine Beschwerden.“ Die intensive Öffentlichkeitsarbeit im Vorfeld auf allen Ebenen bis hin zu den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern, aber auch das umfassende und gut genutzte Beratungsangebot haben für eine breite Akzeptanz gesorgt. Bis zum Jahreswechsel 2022/2023 waren die Behälter für Leichtverpackungen verteilt, sämtliche Support- Anfragen für die Standplatzsuche abgearbeitet und alle Tauschanträge beim Behältervolumen – zum Beispiel der Wechsel von 120 auf 240 Liter – auf Stand. „Die Gespräche mit der Bevölkerung zeigen uns, dass die Menschen den Arbeitsaufwand seitens aha zu schätzen wissen“, freut sich Veenker. „Bis zur kompletten Umstellung auf das Tonnensystem für alle Fraktionen in der gesamten Region ist aber noch viel zusätzliche Aufklärungsarbeit nötig“, räumt sie ein. Schließlich gilt es, etwa 1,2 Millionen Menschen zum Mitmachen zu motivieren.
„Jeder und jede kann schon heute mit vielen Einzelmaßnahmen einen Beitrag zum Recycling leisten“, betont Veenker zusammenfassend. „Wir verstehen uns dabei als Partner und Impulsgeber für Bürgerinnen und Bürger in der Region Hannover.“
Kundenkarte entlastet Wertstoffhöfe
Exklusiver Service für die Region
Das von aha angebotene Bringsystem in der Region Hannover umfasst neben rund 500 Wertstoffinseln und 50 Grüngutannahmestellen auch 21 Wertstoffhöfe. Mehr als 20 Abfallarten können dort kostenlos entsorgt werden. Um die Fremdnutzung aus Anrainerkreisen einzudämmen, wird jetzt eine Kundenkarte entwickelt.
„Der Service der Wertstoffhöfe mit ihrer flächendeckenden Präsenz ist ausschließlich für Privathaushalte mit Wohnsitz in der Region Hannover gedacht“, berichtet Dunja Veenker, Leiterin der Abfall- und Wertstoffsammlung bei aha. „Er wird aber aus Kostengründen zunehmend von Anlieferern aus anderen Landkreisen und von Gewerbebetrieben genutzt.“ Das führt immer wieder zu einer Überlastung der Wertstoffhöfe und damit zu unnötigen Wartezeiten für die berechtigten Nutzerinnen und Nutzer aus der Region Hannover. Deshalb soll ab 2027 eine spezielle Kundenkarte die Nutzung der Wertstoffhöfe regeln.
Im Dienste der Privathaushalte
„Wir müssen zunächst die Kunden- daten erheben, eine entsprechende EDV-Struktur aufbauen und dann das passende Softwaretool zur Schrankensteuerung einführen“, erklärt Veenker die nächsten Schritte. Ist das System dann installiert, stellt es sicher, dass nur diejenigen auf den Wertstoffhöfen ihre Abfälle entsorgen können, die dazu berechtigt sind. Und das sind ausschließlich Privathaushalte aus der Region Hannover. Jeden Tag können sie kostenlos einen Kubikmeter Sperrmüll, Grünabfälle und Ähnliches abgeben. Dies ist bereits über die regelmäßigen Abfallgebühren abgedeckt. Gewerbebetriebe können ihre Abfälle auch weiterhin gegen Gebühr bei den drei Abfallbehandlungszentren in Hannover-Lahe, Wunstorf-Kolenfeld und Burgdorf abgeben. Mit der Kundenkarte werden Anlieferungen von außerhalb der Region Hannover dann nicht mehr zugelassen. So lassen sich Staus vermeiden und Kosten einsparen. „Im Wesentlichen geht es darum, die Überlast auf den Höfen zu reduzieren und den Menschen der Region Hannover diesen Service weiterhin kostenfrei anzubieten“, so Veenker.
Das Bringsystem von aha mit allen Wertstoffinseln, -höfen und Grüngutannahmestellen ist ein wesentlicher Bestandteil des Entsorgungsangebotes der Region Hannover. Es unterstützt die Abfalltrennung und gewährleistet eine ökologisch und ökonomisch optimale Verwertung der Abfälle. „Die sortenreine Erfassung von Wertstoffen steht im Einklang mit den Grundsätzen des Kreislaufwirtschaftsgesetzes und leistet einen wesentlichen Beitrag zum Klima- und Ressourcenschutz“, betont Veenker.