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Lernen durch Mitmachen

Einfache Experimente im Klassenzimmer zeigen den Grund für die Trennung unseres Mülls und die weitere Verarbeitung anschaulich. Ob Versuche mit verschiedenen Abfallarten oder die Herstellung von eigenem Recyclingpapier – hier finden Sie Anregungen für praktische Unterrichtseinheiten für die Umweltbildung.

Müll und Abfälle können nicht einfach auf eine Müllhalde geworfen werden. Warum das so ist, zeigt ein selbst angelegtes Müllbeet. Es vermittelt Schülerinnen und Schülern, warum verschiedene Materialien getrennt entsorgt werden und was mit ihnen nach dem Wegwerfen passiert.  

Benötigt wird:

  • Platz in einem Beet im Halbschatten, mindestens 1 m² groß  
  • verschiedene Müllkomponenten  
  • Holzstäbchen zum Beschriften (z. B. Spatel aus der Apotheke) 
  • Bleistift 
  • kleine Schaufeln 
  • Arbeitshandschuhe 

So wird's gemacht:

  • Die Klasse sammelt verschiedene Müllarten für das Müllbeet, zum Beispiel Zeitungspapierschnipsel, Alufolien, Kronkorken, Deckel einer Weißblechdose, Plastikteile, Stücke einer Plastiktüte und einer Papiertüte, Apfelkerngehäuse, Teebeutel, Kartoffelschalen, Gummiring etc. 
  • In einem Beet, zum Beispiel auf dem Schulhof oder dem Schulgarten, wird für jeden Artikel ein kleines Loch geschaufelt. Die Artikel werden einzeln hineingelegt und mit Erde bedeckt.  
  • Mit einem Holzspatel wird gekennzeichnet, in welchem Loch sich welche Müllart befindet. Die nächsten Tage sollte die Erde leicht feucht gehalten werden.  
  • Nach zwei Wochen sollen die Schülerinnen und Schüler Vermutungen anstellen, was in der Zeit im Müllbeet geschehen ist. Haben sich alle Müllarten verändert oder nur manche? Was hat sich verändert? Sind einige Teile vielleicht sogar verschwunden?  
  • Die Schülerinnen und Schüler graben nun den Müll bzw. was davon übriggeblieben ist, vorsichtig wieder aus und notieren die Veränderungen. Nach der Dokumentation wird der Müll wieder eingebuddelt. Tipp: Arbeitshandschuhe benutzen!  
  • Vier Wochen später werden die Müllarten wieder ausgraben und untersucht. In der Zeit wird sich bei einigen Müllsorten viel verändert haben, bei anderen wenig.  
  • Nach Abschluss des Versuches wird das Beet selbstverständlich gereinigt und die Abfallmaterialien in die entsprechenden Behälter sortiert. 

Tipp:
Wenn im Schulgarten nicht ausreichend Platz für ein Müllbeet zur Verfügung steht, kann der Verrottungsversuch auch in Blumentöpfen durchgeführt werden. Allerdings geht die Verrottung der organischen Materialien aufgrund von fehlenden Kleintieren z. B. Regenwürmern etwas langsamer vonstatten und es sollte mehr Zeit eingeplant werden. 

Zudem sollte bei dem Experiment auf die richtige Bodenfeuchte und -art geachtet werden, denn in sandigen Böden funktioniert das Experiment nicht so gut, weil diese schnell austrocknen.

Sickerwasser entsteht im Wesentlichen aus Niederschlägen, die eine Deponie auf bestimmten Bahnen durchwandern und aus der Feuchtigkeit, die bei der Pressung des Mülls austritt.

Salze, Schwermetalle und organische Verbindungen werden auf diesem Weg aus dem Müll gelöst. Dieses Deponiesickerwasser ist jedoch hoch belastet und darf nicht in den Untergrund eindringen. Deshalb wird es zuvor aufgefangen und gereinigt.

Den Weg des Sickerwassers und die Elemente, die es aus dem Müll aufnimmt, kann man mit einer eigenen kleinen Mülldeponie im Klassenzimmer nachstellen.

Das braucht man dazu:

  • 1 Blumentopf mit einem Loch im Boden
  • so viel Blumenerde, wie in den Topf passt, gemischt mit
  • 1 Esslöffel Salz
  • 1 Esslöffel Spülmittel
  • abgekratzten Farbresten aus dem Tuschkasten

So wird's gemacht:

  • Blumenerde, Salz, Spülmittel und die Farbreste aus dem Tuschkasten werden vermischt, gemeinsam in den Blumentopf getan und fest zusammengepresst.
  • Nun den Blumentopf in eine Schüssel stellen, damit diese das Sickerwasser auffängt. Ein frisches Glas Wasser wird langsam in den Blumentopf gegossen. Das austretende Wasser, das nun in die Schüssel läuft, stellt das Sickerwasser dar.
  • Was sehen die Schülerinnen und Schüler, wie sieht das Wasser aus?

Die Schülerinnen und Schüler lernen bei diesem Versuch den Prozess der Papierherstellung aus Altpapier kennen. Dafür schöpfen sie ihr eigenes Papier, womit sie basteln und experimentieren können.

Das braucht man dazu:

Für den Schöpfrahmen:Für den Papierbrei:
2 Holzlatten 2 x 2 cm dick, 30 cm lang
2 Holzlatten 2 x 2 cm dick, 20 cm lang
8 Nägel
Hammer
Fliegengaze, 40 x 30 cm
Tacker
alte Zeitungen & bunte Illustrierte
Pürierstab oder Mixer
1-Liter-Meßbecher
Haushaltseimer
Wasserwannen, rechteckig
Schöpfrahmen (siehe Anleitung)
viele glatte Geschirrhandtücher
Nudelholz
Wischtuch
Wäscheleine oder -ständer und Wäscheklammern
evtl. Bügeleisen
Kopfkissenbezug oder Bettlaken
Holzbretter
Kochlöffel

So wird‘s gemacht:

  • Den Schöpfrahmen bauen
    Die vier Holzlatten werden zu einem Rechteck zusammengenagelt. Anschließend wird der Rahmen gleichmäßig mit Fliegengaze bespannt, der von unten festgetackert wird. Achtung: Die Nägel dürfen die Leisten nicht spalten. Tipp: Mit dem Hammer zuvor auf die Spitze des Nagels schlagen, dann bricht das Holz nicht so leicht – oder mit einem Handbohrer ein kleines Loch vorbohren.
     
  • Den Papierbrei herstellen
    Das gesammelte Altpapier wird in kleine Stücke gerissen in einen Haushaltseimer gegeben – benötigt werden etwa 30 g, das entspricht ca. 2 großen Zeitungsseiten. Ein Teil kann durch buntes Papier aus Illustrierten (4 Seiten wiegen 15 g) ersetzt werden, das erzeugt im Papier farbige Sprenkel.
    Nun wird der Eimer mit soviel Wasser aufgefüllt, dass die Schnipsel gut bedeckt sind (ca. 700 ml). Diese Mischung muss mindestens 5-10 Minuten, besser sogar über Nacht einweichen. Das eingeweichte Altpapier wird mit dem Pürierstab zerkleinert, bis ein dickflüssiger grauer Papierfaserbrei entstanden ist.
     
  • Den Papierbrei verdünnen
    Der Papierfaserbrei ist noch zu dickflüssig. Der Eimer wird in eine der größeren Wasserwannen gegeben und mit Wasser aufgefüllt – und zwar so viel, dass der Brei (die Pulpe) die Konsistenz von Buttermilch hat. Gut rühren nicht vergessen, denn die Fasern müssen sich gleichmäßig verteilen.
     
  • Das Papier schöpfen
    Als Unterlage werden das Holzbrett und Zeitungen bereitgelegt, darauf wird ein glattes Geschirrhandtuch ausgebreitet.
    Das Papierschöpfen kann beginnen: Den Schöpfrahmen dafür senkrecht in die Wanne tauchen und langsam waagerecht aus der Wanne heben, so dass die Gaze mit Papierfasern bedeckt ist. Den Rahmen nun hin und her schütteln, damit das Wasser abläuft und sich die Fasern gleichmäßig verteilen und verbinden. Der gefüllte Schöpfrahmen wird über dem Geschirrtuch umgedreht, damit die Papiermasse nach unten zeigt. Durch leichtes Klopfen auf den Rahmen löst sich das feuchte Papier und wird auf das Geschirrtuch gelegt.  
     
  • Das Papier pressen
    Mehrere Papiere können gleichzeitig gepresst werden. Dafür wird zwischen jede Papierlage ein Geschirrtuch gelegt (Wichtig: Die Reihenfolge merken, damit jedes Kind auch seinen eigenen Papierbogen erhält). Damit das Wasser besser rausgepresst wird, kann auf den Stapel eine weitere Holzplatte gelegt werden, die mit zwei Schraubzwingen festgezogen wird.
     
  • Das Papier trocknen
    Die Papierblätter werden nach der Pressung vorsichtig von den Tüchern abgenommen. Denn Achtung: Feuchtes Papier reißt leicht, daher zunächst einen Rand lösen und den Bogen mit beiden Händen gleichmäßig von der Unterlage abziehen. Über das noch feuchte Papier wird ein Stück Filzpappe oder ein trockenes Geschirrtuch gelegt und mit dem Nudelholz darüber gerollt. Die Bögen können jetzt zum Trocken auf den Wäscheständer gelegt oder vorsichtig mit Wäscheklammern aufgehängt werden. Falls nötig, bietet sich an, das Papier mit einem Bügeleisen zu trocknen und nachzuglätten.

Tipp:

  • Farbiges Papier
    Mit gemahlener Kreide oder Temperafarbe kann der gesamte Faserbrei in der Schöpfwanne bunt eingefärbt werden.
     
  • Verzierungen
    Mit einer Tropfpipette (z. B. von Nasentropfen) und einer Farblösung einen oder mehrere Farbtupfer auf den frisch geschöpften Papierbogen auftropfen. Für Naturfans: Auf das frisch geschöpfte Papier werden getrocknete Blätter oder Gräser gelegt und erst anschließend mit dem Nudelholz gepresst.
     
  • Pappe und Seidenpapier
    Ein sehr dicker Faserbrei in der Schöpfwanne ergibt dickes Papier (gut für Ungeübte). Ein sehr dünner Faserbrei in der Schöpfwanne ergibt dünnes „Seidenpapier” (für Geübte).
     
  • Zauberpapier
    Auf das frisch geschöpfte Papier Kressesamen aufstreuen. Den Bogen dann pressen und trocknen, aber nicht bügeln. Das Papier wird im Schulgarten in ein Beet gelegt und gegossen. Was passiert dann?
     
  • Schreibpapier
    Selbst geschöpftes Papier ist sehr saugfähig. Um die Saugfähigkeit zu vermindern und das Papier tintenfest zu machen, wird ein Verleimungsmittel zugesetzt. In 3 l Wasser wird 100g Stärkemehl (kalt angerührt) aufgekocht und anschließend dem Faserbrei in der Schöpfwanne zugegeben und gut durchgerührt.
     

Gestaltungsmöglichkeiten mit selbstgeschöpftem Papier

Schatzkarte
Selbstgeschöpftes Papier eignet sich sehr gut für Schatzkarten, denn es sieht fast so aus, wie die alten Karten der Seeräuber aus früheren Zeiten.

Die Schülerinnen und Schüler schauen sich altes Kartenmaterial in Büchern an und fertigen anschließend einen Plan des Schulgeländes an. Jedes Kind bemalt seine Schatzkarte mit geheimen Zeichen und Botschaften, deren Bedeutung auf einem Notizzettel festgehalten wird. Leicht geknüllt und vielleicht am Rand etwas angekokelt, sieht die Karte sehr echt aus. Anhand dieser Schatzkarten suchen die Mitschülerinnen und Mitschüler gegenseitig ihre Geheimverstecke.

Einladungs- und Grußkarten
Besonders gut geeignet ist selbstgemachtes Papier für Einladungs- und Grußkarten. So können Weihnachts-, Oster-, Glückwunschkarten oder auch neutrale Briefkarten gestaltet werden. Diese Karten lassen sich gut auf einem Schulfest verkaufen. 

 

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